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Maus brach aus! Was nun?

Aktualisiert: 29. Apr. 2021

Viele Mäuse haben einen eher geringen Ausbruchstrieb, wenn sie ein schönes, sicheres Gehege haben. Sind die Mäuse aber gerade frisch in einen neuen Käfig gezogen, ist das Ausbruchsrisiko am höchsten, weil sie ihr neues Revier genau abstecken und auf Schlupflöcher kontrollieren. Oder der kleine Käfig während der Vergesellschaftung langweilt die Mäuse und sie möchten raus. Je spannender es draußen ist, desto höher ist auch das Fluchtbedürfnis. Sind die Mäuse dann erst mal entkommen, bricht bei den Menschen gerne Panik aus.

Hier also das Notfallprotokoll bei einem Ausbruch:



1. Raum sichern

Erstmal muss man dafür sorgen, dass die Maus nicht von Raum zu Raum läuft. Also Türen zu und Schlitze unter den Türen ggf abdecken. Gibt es sehr viele verlockende Kabel, sollten diese gesichert werden, damit die Maus nicht nagen kann. Andere freilaufende Tiere wie Hunde und Katzen müssen aus dem Raum raus. Manchmal hat man das Glück und die anderen Haustiere zeigen einem an, wo sich die Maus versteckt hält. Geht es dann aber ans Einfangen, müssen sie draußen warten, damit die flüchtende Maus nicht vielleicht doch plötzlich den Jagdinstinkt weckt...



2. Lauschen und der Spur folgen

Raschelt es irgendwo? Mäuse sind zwar leise, aber nicht lautlos, und hinterlassen bei ihren Ausflügen Spuren im Zimmer. Sie werden sich vermutlich in Ecken und unter Schränken aufhalten und dort rascheln oder nagen. Außerdem legen sie eine Spur aus Kötteln. Kontrolliert man also alle dunklen Ecken und Ritzen, Tüten, zusammengeknüllte Decken usw, wird man oft schnell fündig. Bewahrt man das Futter, Einstreu und Heu in Bodennähe auf, lohnt es sich auch, dort mal nachzusehen.

Die Spur der Zerstörung..

Beim Verschieben von Möbeln ist es sehr wichtig, aufmerksam und vorsichtig zu sein! Viel zu leicht könnte man sonst eine Maus mit einem Schrank zerquetschen oder an die Wand drücken. Manchmal machen sie es sich auch in Decken oder Kissen gemütlich. Diese sollte man also nicht wild durch die Gegend schleudern, sondern vorsichtig abtasten.

Ebenfalls wichtig: Bevor die Maus gefunden wurde, wird nichts rausgeräumt oder weggeschmissen, denn die Maus könnte auch in einer Mülltüte sitzen. Der Staubsauger bleibt aus!



3. Und wenn das nicht hilft?

Findet man bei dieser Suchaktion keine Maus, muss man etwas geduldiger sein. Die Türen bleiben weiterhin gesichert. Jetzt kann man erst mal Lebendfallen in den Ecken aufstellen. Außerdem kann man der Maus ein Nest in einer Ecke bauen, zum Beispiel in einer auf der Seite liegenden Transportbox. In dieses Nest kommt dann Streu aus dem alten Käfig für den Geruch, Futter und Gurke. Erstens lässt sich so kontrollieren, ob die Maus noch unterwegs ist (Futter verschwindet über Nacht), zweitens richten sich einige Mäuse dann in der Ecke ein und können am nächsten Tag einfach wieder eingesammelt werden.

Pringles hatte sich bei den Bonbons eingerichtet

Hört man kein Geraschel, lösen die Fallen nicht aus und verschwindet auch nach mehreren Tagen kein Futter, muss man seine Suche entweder auf den Rest der Wohnung ausweiten oder von jetzt an nach einer toten Maus suchen. Es gibt viele Gelegenheiten für eine Maus sich in einer normalen Wohnung zu verletzen oder zu sterben, darum sollte man es nicht drauf ankommen lassen. Tote Mäuse findet man im schlimmsten Fall dann über ihren Geruch...



Erster und letzter Schritt: Käfig kontrollieren; wie konnte das passieren?

Ist eine Maus ein mal ausgebrochen, hat sie sich den Weg gemerkt und wird es wieder tun. Um das zu verhindern und um dafür zu sorgen, dass ihr der Rest der Gruppe nicht auch in die Freiheit folgt, muss man unbedingt herausfinden, wie die Maus ausbrechen konnte.

Ist das Gehege aus Holz, kontrolliert man am besten erstmal alle Wände, Decke, Boden und besonders die Ecken und Türen auf Löcher und Nagespuren. Hat man sehr stark nagende Mäuse, muss man die betroffenen Stellen möglicherweise mit Aluleisten aus dem Baumarkt überkleben. Auch Plastik kann leicht durchgenagt werden.

Bei einem Gitterkäfig muss man den Gitterabstand erneut kontrollieren. Mäuse können sich durch kleinste Öffnungen zwängen und einige Kaufkäfige sind vielleicht verzogen, sodass größere Lücken entstehen oder die Gittertür nicht sicher schließt.


Sind die Gitterabstände klein genug und der Käfig ohne Nagespuren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Türen nicht sicher schließen. Man sollte in der Lage sein an der Tür zu rütteln, ohne sie dabei aufzudrücken. Unsichere Türen waren bei meinen Eigenbauten der Haupt-Ausbruchsgrund, weshalb ich immer auf zwei Dinge achte: Den Bob-Riegel und den Pringles-Riegel, benannt nach ihren Erfindern.

Der Bob-Riegel sorgt dafür, dass die Tür nicht von innen aufgedrückt werden kann. Ein Jahr später habe ich den Pringles-Riegel eingebaut, der verhindert, dass die Tür von innen aufgezogen wird.


Man muss seine Türen nicht genau so bauen wie ich, aber man sollte darauf achten, dass diese zwei Dinge gewähreistet sind. Außerdem müssen die Türen gerade sein, damit im geschlossenen Zustand zwischen Tür und Käfig keine zu großen Lücken entstehen.




Bob, Erfinder des Bob-Riegels. Ihm war der VG-Käfig zu langweilig, also drückte er die Türen auf, um in meinem Wohnzimmer auf dem Laufrad zu rennen, dass ich in eine Ecke gestellt hatte. Für Pringles, siehe oben...







Schuhbi schaffte es über die Schlaufe an der Kamera auf das Gehege und wartete dort auf ihre Rettung durch mich. Zum Glück lagen Kekse auf dem Dach, also war es nicht so schlimm ;)







Suchbild: Hier hat sich eine Drops versteckt...

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