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Wieso alte Mäuse die besten Mäuse sind

Aktualisiert: 20. Feb. 2021

Mäuse haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 2 Jahren, sind aber genetisch so verkorkst, dass diese oft deutlich geringer ausfällt. Es ist also nahe liegend, dass man sich möglichst junge Mäuse sucht, um möglichst lange etwas von ihnen zu haben. Das ist definitiv eine solide Logik, an der ich nicht rütteln kann.


Aber es gibt ein Geheimnis, dass ich auf dieser Seite teilen möchte. Dadurch wird es weniger geheim, das ist mir bewusst. Aber ich kann einfach nichts für mich behalten und darum bricht es gerade zu aus mir heraus:

alte Mäuse sind die besten Mäuse, die es gibt.

Milbi- die erste Oma, die mir den Kopf verdreht hat

Charaktertier Maus

Alte Mäuse haben meistens alles durch und haben nicht mehr Lust sich um Rangordnung zu streiten. Sie wollen nicht schreiend rumjagen, selbst die sehr dominanten lassen sich nicht mehr auf großes Gerangel ein und nehmen ganz selbstverständlich die Rolle als Chef an. Sie wollen kuscheln, sie wollen essen, sie wollen es sich schön machen. Im Alter kommt der tiefste innere Charakter oft erst richtig klar durch und so werden sanfte Mäuse immer sanfter und liebevoller. Da kann es auch mal sein, dass eine Vergesellschaftung 5 Minuten dauert, weil einfach niemand Bock hat ein Fass aufzumachen.




Oma Remi demonstriert den klassischen Rentnersitz. Immer Fluchtbereit sein ist verdammt anstrengend, wenn man in Menschenjahren schon weit über 90 ist. Rentnermäuse sitzen deshalb gerne platt auf dem Po oder lehnen sich an.









Oma Mausi war blind und hat in ihrer Situation korrekt geschlussfolgert, dass es keine Gefahren gibt, weil sie keine Gefahren sehen kann. Sie war die Chefin, auch wenn sie bis zum Schluss nie wusste, mit wie vielen Mäusen sie eigentlich zusammen lebt, und dass es eine Treppe in die zweite Etage gibt.






"Omma" war es im Gruppennest oft zu stickig und alleine zu kalt, sie hat darum gerne auf der Hand geschlafen und ein Stündchen mit ferngesehen, bevor es wieder zurück ins Gehege ging.






Mittagessen im Altenheim

Ab einer gewissen Altersgrenze kann es sinnvoll sein, den Mäusen einen Rentnerbrei zuzufüttern, damit sie ein gesundes Gewicht halten, denn Körner suchen und knacken ist anstrengend. Mein persönliches Rezept (basierend auf dem Rezept von Fufu aus dem Mausebande Forum):

- Rapunzel Haselnussmuß ohne Zusätze

- Tahin Sesammuß ohne Zusätze

- Haferflocken

- Ewalia Immunvitalsaft

- Leinsamen

optional:

- Vitamine (besonders Vitamin B Komplex mit B12 ist sehr gut für das Immunsystem und schützt vor Erkältung)

- Nutri-Cal

- Bene Bac für die Darmflora


Der Brei kann mit etwas Wasser noch verdünnt werden und schmeckt den Mäusen sehr (er ist sehr fettig, junge Mäuse sollten den nicht regelmäßig essen, sonst bekommen sie Gewichtsprobleme). Die besonders alten Mäuse stärken sich gerne mit Brei und Gurke, bevor sie dann noch ein paar normale Körner essen.

Die Rentner dürfen so viel Brei haben wie sie wollen, die Junioren dürfen den Löffel ablecken.


Eine andere Strategie zur Energiegewinnung hat sich die Omamaus eines Mäusekollegens überlegt. "Hannibal" hat regelmäßig verstorbene Mitmäuse gegessen und schaffte es damit auf 4 Jahre.... Das Geheimnis zu ewigem Leben? Oma Hannibal wurde damit auf jeden Fall zur Legende.







Aussehen ist nicht alles

Auch wenn eine Maus schon aussieht, als wäre drei vier mal ein Auto drüber, ist es immer wieder überraschend, wie lange eine Rentnermaus bei guter Pflege noch durchhält. Manchmal habe ich die Grabsteine schon fertig, da hängen die Omas nochmal ein halbes Jahr dran. Auch VGs oder schwerere Erkrankungen werden noch gut weggesteckt, wenn das Umfeld passt. So haben bei mir schon viele uralte Mäuse mit guter Genetik jüngere Mäuse mit schlechterer Genetik überlebt.

Mäuse als soziale Tiere entwickeln oft eine ganz besondere Gruppendynamik, wenn es ein paar steinalte Gruppenmitglieder gibt. In harmonischen Gruppen habe ich immer wieder "Palliativmäuse", die sich besonders um die Alten kümmern und immer mit ihnen zusammen essen und sie putzen.

Omma und ihr Zivildienstleistender Piefke

Fazit: Ja, sie leben nicht ewig. Sie leben manchmal sogar nur sehr kurz. Aber alte Mäuse hauen auf den letzten Metern noch mal alles an Liebe und Charme raus, was sie zusammen kratzen können, und sind ganz besondere Haustiere. Das sollte man sich nicht entgehen lassen! Kleiner Geheimtipp ;)

alte Mäuse machen jeden Mist mit


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