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Was man mit einer kranken Maus NICHT machen sollte

Ein kleiner Infotext aus leider immer wieder aktuellem Anlass. Viele Tierärzte sind keine Mäuseexperten, weil die täglichen Klienten nun mal hauptsächlich Hunde und Katzen sind. Oft bemühen sie sich trotzdem sehr, auch die kleinsten Patienten zu versorgen. Dabei geben sie leider manchmal fatale Tipps, die den Mäusen sehr schaden und aus einer harmlosen Erkrankung ein echtes Problem machen können. Darum habe ich die drei Dinge aufgelistet, die immer wieder geraten werden, und die für Mäuse absolut nicht hilfreich sind. Folgende Dinge sollte man mit einer kranken Maus NICHT tun:


1. NICHT die kranke Maus von der Gruppe trennen

Hat die Maus Parasiten, haben sie alle. Ist die Maus erkältet, ist der Auslöser bereits in the Gruppe drin. Eine Maus von der Gruppe zu trennen schützt die anderen nicht, sorgt aber dafür, dass die Einzelmaus großen Stress und Angst durchlebt, was ihrer Gesundheit weiter schadet. Trennen sollte man nur in Ausnahmesituationen, zum Beispiel, wenn die Gruppe die kranke Maus attackiert. Auch in diesen Fällen sollte die Maus wenn möglich wenigstens ein Begleittier bei sich haben. Kranke Einzelmäuse leiden unter Krankheit UND Einsamkeit, haben keine Nestwärme und sind dauergestresst. Keine guten Veraussetzungen, um wieder gesund zu werden!



2. NICHT die kranke Maus ständig rausnehmen und kuscheln

Es ist ein sehr menschliches Bedürfnis, ein kleines Tier, dem es schlecht geht, zu halten, zu streicheln und zu kuscheln. Man möchte damit helfen, aber Mäuse haben in so einer Situation andere Wünsche. Wenn es ihnen schlecht geht, möchten sie sich in der Regel an einen geschützten Ort zurückziehen; entweder ins Nest zu ihrer Gruppe oder alleine an einen ruhigen Platz. Einige Mäuse sind sehr zahm und auf Menschen geprägt und stellen eine Ausnahme dar, aber die Durchschnittsmaus wird NICHT gerne gestreichelt und geknuddelt. Ist eine Maus aber schwach und krank, hat sie oft nicht mehr die Kraft um zu flüchten oder sich zu wehren, was viele Menschen als Einverständnis interpretieren. Die Menschen denken, die Maus würde die Streicheleinheit genießen, in Wirklichkeit hat sie Todesangst. War eine Maus vor ihrer Erkrankung nicht zahm, ist sie es danach erst recht nicht, und auch zahme Mäuse wollen oft lieber ihre Ruhe haben. Man sollte zum Wohle der Maus seine eigenen Wünsche etwas zurück stellen und sie in Ruhe lassen. Sätze wie "sie ist auf meiner Hand beim Kuscheln gestorben" möchte ich in Zukunft nicht mehr lesen.



3. Salben, Cremes und Sprays

Bei einem Pilzbefall oder bei Parasiten müssen Medikamente von außen auf die Haut getropft werden. Dabei wird jedoch nur der betroffene Bereich oder ein kleiner Punkt im Nacken beschmiert. Einige meinen es etwas zu gut und "duschen" die Maus regelrecht in Medikamenten. Auch werden bei Juckreiz und Wunden gerne mal fettige Salben oder Cremes zur äußeren Anwendung verordnet. Für Mäuse ist aber alles, was in ihrem Fell und auf ihrer Haut klebt, sehr sehr unangenehm. Sie putzen sich dann erst recht, sind gestresst und unruhig und fühlen sich unwohl. Manchmal (wie bei den oben genannte Situationen) MUSS es sein, oft aber nicht. Gerade eine Kratzmaus mit wunden Stellen auch noch einzucremen, ist meistens kontraproduktiv. Eine eh schon körperlich stark geschwächte Maus zu baden, kann für sie das Ende sein. Darum sollte man diese Behandlungen lassen, wenn es nicht einen konkreten Grund gibt. "Mal eincremen und gucken" ist bei Mäusen keine gute Idee.

Pippa wurde von einem Tierarzt zu Tode behandelt. Danke an Iris für das Foto

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